Eisschneiden am Gloisnerteich in Apfoltern.
Vor und nach dem 2. Weltkrieg bis Anfang der Fünfzigerjahre, als es noch keine Kühlgräte gab, wurde am Gloisnerteich in Apfoltern für die Wirte aus Rainbach Eis geschnitten. In den kalten Wintermonaten Jänner und Februar, als das Eis am dicksten war, wurde es von Bauern geschnitten. So konnten sie sich in der kalten Winterszeit etwas dazuverdienen. Das Eis wurde mittels Einmannsägen mit grober Zahnung (meistens waren es ausgdiente Gatterblätter) in viereckige bedingt durch die Dicke des Eises in größere oder kleinere Stücke geschnitten. Manchmal ist es auch vorgekommen, dass beim Herausfischen der schweren Eisklötze aus dem Wasser so mancher Eisschneider in das kalte Nass gerutscht ist.
Die schweren glasigen Stücke wurden von einigen Männern gemeinsam über eine Bretterrutsche auf den bereitgestellten Pferdeschlitten geschoben. Als Werkzeug zum Hinaufschieben der schweren Eisklötze dienten dazu Holzstangen, die vorne mit Eisenspitzen versehen waren. Es war teilweise Schwerarbeit. Zwei Pferde zogen dann den schwer beladenen Schlitten zum Eiskeller nach Rainbach. Das Eis wurde dann in den Eiskeller eingelagert und diente den Wirten in der warmen Jahreszeit hindurch zum Kühlen der Bierfässer. Oft nützten auch Fleischhauer den Eiskeller um bei Schlachtungen im Sommer das Fleisch zu lagern und zu kühlen. Ich habe mich oft gewundert, dass das Eis bis in den kühlen Herbst hinein gehalten hat.