Als Apfoltern an das Stromnetz angeschlossen wurde.
In den ersten Monaten des Jahres 1948 wurden Verhandlungen seitens der ESG Linz mit dem Dorfe Apfoltern für die Installierung und den Ausbau des Stromnetzes aufgenommen. Die ältere Generation war anfangs dagegen, weil man sich nur auf die Beleuchtung fixierte und mit der Begründung agierte, man könne sich mit den anfallenden Kosten Kerzen kaufen um besseres Licht zu bekommen. Die jüngere Generation und die, welche den Krieg mitgemacht hatten, waren schon gegenüber der Kraft aus der Steckdose aufgeschlossener. Ein großer Befürworter war damals unser Nachbar Karl Hörbst. Dazumal wusste und ahnte keiner, was Jahre danach an Erfindungen rund um den Strom alles geschaffen wird.
Im Jahre 1949 wurde dann mit den Arbeiten begonnen. Bei uns im Hause (Bauernhaus Döberl) wurde ein Zentrallager für Installationsmaterial eingerichtet. Da nur Freileitungen gebaut wurden, mussten von der Dorfbevölkerung Löcher für die Strommasten in die Erde gegraben werden. Die Verlegung der Leitungsnetze im Hause wurde für die damalige Zeit vier Jahre nach dem 2. Weltkrieg auf einfache Art und Weise ausgeführt. Da kein Hausbesitzer eine Ahnung hatte und seitens der ESG Linz die Dorfbevölkerung nicht aufgeklärt wurde, was praktisch und bequem in Räumen und in Stallungen wäre, wurde zur Lampe ein einfacher Schalter, in seltenen Fällen mit einem Wechselschalter ohne Steckdose montiert. Da es keine Elektrogeräte gab und keiner im geringsten dachte, es würden einmal in jedem Zimmer ein oder mehrere Elektrogeräte stehen, genügte ein Stromkreis von 220 Volt und einer mit 380 Volt innerhalb eines Hauses. Der eine Stromkreis diente für die Beleuchtung im ganzen Hause und der andere für eine Kraftsteckdose im Vergleich zur heutigen Zeit, wo bei Neubauten jedes Zimmer seinen eigenen Stromkreis hat. Eine einzige Steckdose wurde in der Stube montiert, wo man das Radio anstecken konnte. Da die alten Radios mit Batterie betrieben wurden, brauchte man um diesen ans Stromnetz anstecken zu können einen Umformer, der den Wechselstrom in Gleichstrom und in Niederspannung umwandelte. Die ganze Elektrik stand dazumal in den Kinderschuhen, denn keine Steckdose oder Elektrogerät hatte eine Erdung oder am Verteilerkasten einen Trennschutzschalter. Es gab in dieser Zeit schwere Stromunfälle oft mit tödlichem Ausgang. Die Leitungen innerhalb des Hauses bestanden aus Aluminiumdrähten, die isoliert waren aus netzartigen, schwarzteerhältigem Geflecht. Da die Isolierung nicht glatt war und nur eine Farbe hatte, hatte man beim Durchziehen mehrerer Drähte durch ein Leitungsrohr und das Verbinden in der Verteilerdose die größten Schwierigkeiten. Im Vergleich zu heute ist es weit einfacher, wo man Kupferdrähte mit glatter dünner und mehrfarbiger Isolierung hat. Ausgeführt wurden die Arbeiten dazumal vom Elektriker Marturba aus Helbetschlag.