Bei einem Gewitter beteten wir.
Wenn in meiner Kindheit oft starke Gewitter aufzogen, insbesondere bei Nacht , zitterten wir Kinder am ganzen Körper. Bei einem möglichen Hausbrand war die einzige Fluchtmöglichkeit nur durch den Hof, weil sämtliche Fenster mit eisernen Fensterkreuzen versehen waren. Wenn ein Strohdach brannte, rutschte meistens eine große Fläche des Daches einfach ab in den Hof und der Fluchtweg war versperrt. So kamen öfters Menschen um das Leben. Wenn also so ein Gewitter kam, musste das ganze Hauspersonal feste Schuhe und Bekleidung anziehen um für eine mögliche Flucht aus dem Haus vorbereitet zu sein. Dann wurde das Johannesevangelium vom Vater vorgebetet ( Im Anfang war das Wort............. ) und noch ein Rosenkranz gebetet. So beteten und zitterten wir dem Ende des Gewitters entgegen.
Der Furcht vor dem Feuer wurde mit allerhand Mitteln entgegen getreten. Es gab „Wenderinnen“, die angeblich das Feuer in eine andere Richtung wenden konnten.
Tiefgläubige Menschen verließen sich aber lieber auf Gebete als auf einen Aberglauben, wie ihn der nachfolgende „ Feuersegen „ auf den beigefügten Bildern beschreibt.