Zwei internationale Erfolge durch engagierte Jugendarbeit bei der FF Summerau

Zwei internationale Erfolge durch engagierte Jugendarbeit bei der FF Summerau.

Als Josef Kerschbaummayr im Jahr 1988 die Betreuung der Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Summerau übernahm, konnte wohl niemand ahnen, dass daraus eine Erfolgsgeschichte mit internationaler Strahlkraft entstehen würde.

In seinem ersten Jahr als Jugendbetreuer leitete er eine Gruppe von Burschen im Alter von 12 bis 16 Jahren. Mädchen waren in Österreich zu dieser Zeit bei der Feuerwehrjugend noch nicht zugelassen.
Bereits beim fünften Bewerb, dem Abschnittsbewerb in Rainbach i. M., feierte die junge Gruppe mit zwei ersten Plätzen ihre ersten großen Erfolge. Nach dem Hindernislauf bei diesem Bewerb lobte der damalige Bezirksjugendbetreuer Hans Salaberger die erbrachte Leistung, fügte aber augenzwinkernd hinzu, dass „bis zu einer Olympiateilnahme“ wohl noch einiges fehlen würde. Für Josef Kerschbaummayr war dieser Satz mehr als nur ein Kommentar – er war Ansporn und Ziel zugleich.
Was darauf folgte, war jahrelange, konsequente Aufbauarbeit mit viel Herz, Disziplin und Innovationsgeist. Josef wusste: Wer an die Spitze will, braucht mehr als Talent. So wurde der damalige Übungsplatz mit selbstgebauten Geräten und Wasser aus der Schubkarre bald durch einen wettkampftauglichen Trainingsplatz samt genormter Gerätschaft ersetzt. Gemeinsam mit engagierten Gruppenkommandanten, wie Jürgen Zeiml, Gerhard Kohlberger und Gottfried Kerschbaummayr, legte Josef großen Wert auf Zusammenhalt, Wertevermittlung und Struktur. Die Einführung der Feuerwehr-Erprobung, Elternabende, gemeinsame Kirchgänge, Friedenslichtaktionen mit Spenden für „Licht ins Dunkel“, eine Hilfsgüter-Sammlung für Rumänien und gemeinsame Gesprächsrunden mit dem damaligen Ehrenkommandanten Glasner zur Geschichte der Feuerwehr Summerau zeugen davon, dass es ihm nie nur um den sportlichen Erfolg ging – sondern um Gemeinschaft und Verantwortung.

Doch auch im sportlichen Bereich wurde akribisch gearbeitet. Es wurde gelaufen, geklettert, getüftelt und trainiert – auf Brücken, im Wald, im Fitnessstudio und auf dem Bewerbsplatz. Einzelabläufe wurden bis ins Detail geübt, Startvorgänge mit einer Schreckschusspistole simuliert, Hindernisläufe nachgebaut und die Gruppenmitglieder optimal nach ihren Fähigkeiten eingesetzt. Die Erfolge blieben nicht aus.
Am 9. September 1990 gelang schließlich der große Durchbruch: Beim Bundesleistungsbewerb in Schwaz (Tirol) erreichte eine Gruppe der FF Summerau den zweiten Platz – und qualifizierte sich damit für die internationale Feuerwehr-Olympiade 1991 in Finnland. Für viele war es der erste Flug ihres Lebens, als sie mit dem Flugzeug nach Helsinki reisten. Begleitet von einer mitgereisten Fangemeinde aus Summerau, trat die Gruppe in Lappeenranta gegen 27 Nationen und cirka 300 Teilnehmer an – und belegte den herausragenden vierten Platz. Zuhause wurde die Mannschaft mit einem großen Empfang gefeiert. Josef, in seiner bescheidenen Art, betonte damals: „Wir haben jetzt schöne Erfolge als Jugendgruppe. Aber entscheidend wird sein, ob wir später auch als aktive Feuerwehr erfolgreich sein werden.“
Nur zwei Jahre später folgte der nächste Meilenstein: Landes- und Bundessieg in Kirchdorf und Knittelfeld. Damit qualifizierte sich eine weitere Gruppe aus Summerau für die internationalen Wettkämpfe 1993 in Berlin. Angereist wurde dazu mit Bus und Bahn und wieder war eine große Fangemeinde mit dabei – und diesmal reichte es sogar für den dritten Platz auf internationaler Ebene. Ein unglaublicher Erfolg für eine Jugendgruppe aus einem kleinen Ort im Mühlviertel.

Das Wirken von Josef Kerschbaummayr und seinem Team in der Feuerwehrjugend Summerau ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was durch persönliche Hingabe, klare Ziele und gemeinschaftliches Handeln möglich ist.

Summerau
1990
Fotos
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Empfang am Bhf. Summerau am 9.9.1990 nach dem Bundesbewerb in Schwaz i.T. Personen in gelb: stehend v.l.: Josef Kerschbaummayr, Dieter Zeiml, Mario Spiesmeyer, Andreas Biberhofer, Gerhard Kohlberger, Christian Friesenecker, Markus Auer. hockend v.l.: Gottfried Kerschbaummayr-Kindermann, Peter Bergsmann, Jürgen Zeiml, Thomas Kerschbaummayr, Markus Pulitsch. Bildleihgeber: Josef Kerschbaummayr Summerau Unterort 61, 4261 Rainbach i. M.
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Empfang beim Landeshauptmann am 12.11.1990, (Rechts neben LH Josef Ratzenböck steht Erich Pröll, daneben der Bezirkskdt. von Vöcklabruck). Nach dem Erfolg beim Bundesbewerb in Schwaz und damit zusammenhängend die Qualifikation für Finnland 1991. Bildleihgeber: Josef Kerschbaummayr Summerau Unterort 61, 4261 Rainbach i. M.
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Pokal und Plakette - 3. Rang beim VIII. Intern. Jugendfeuerwehrwettbewerb Berlin - Leihgeber: FFSummerau
Verfasser

Hubert Lonsing
Summerauer Unterort 12
4261 Rainbach i. M.

Nach Abstimmung mit Josef Kerschbaummayr
Summerau Unterort 61, 4261 Rainbach i. M.

Info

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