Weihnachten auf unserem Bauernhof.
Am Heiligabendtag gingen wir Kinder nachmittags von Summerau zu Fuß zur Kindermette nach Rainbach. Wieder zu Hause roch es im Haus schon nach Tannenreisig. Mama hatte die Weihnachtsgrippe aufgebaut und den zerlegten Adventkranz im Stubenofen verheizt.
Abends gab es dann Bratwürstel. Die Eltern mussten jetzt noch im Stall arbeiten. Bis sie mit der Stallarbeit fertig waren, mussten wir Kinder unter Aufsicht der Oma nochmals sauber die Stube aufräumen. Dann warteten wir voller Vorfreude in der Küche auf die Bescherung, auf das Christkind. Erst wenn eine kleine Glocke läutete, durften wir in die Stube. Hier stand der Christbaum mit den brennenden Kerzen und den Spritzkerzen. Darunter lagen die Geschenke. Zuerst wurde vor der Weihnachtskrippe gebetet und gesungen. Dann endlich verteilte die Mutter die Geschenke, die wir hastig auspackten. Sehr viel Freude hatten wir mit den vom Vater angefertigten Spielsachen, aber auch
mit selbst gestrickten Socken, Fäustlingen und Pullover. Besonders freute ich mich über die ersten Schier und über eine Spielzeugeisenbahn Marke „Kleinbahn“, die uns Opa von dem Geld, das er für das Anfertigen von Holzkisten verdient hatte, gekauft hatte. Nach der Bescherung spielten wir Kinder mit den neuen Spielsachen. Die Frauen saßen beim Ofen auf dem Sofa und die Männer am Stubentisch. Mama brachte immer eine Schüssel mit wunderbaren Orangen. Später gingen wir mit den Eltern nochmals in die Kirche zur Mitternachtsmette.