Langzeitbürgermeister Simon Fleischanderl

Langzeitbürgermeister Simon Fleischanderl.

„Als Sohn der Bauerneheleute Simon und Anna Fleischanderl wurde er als viertes von fünf Kindern geboren. Bereits in seinem zehnten Lebensjahr verlor er seinen Vater und musste schon mit 14 Jahren zur Stütze seiner Mutter das landwirtschaftliche Anwesen mitführen. Mit 15 Jahren trat er der Musik und mit 18 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr als ausübendes Mitglied bei. Im 20. Lebensjahr erfolgte seine Einberufung zum Gebirgsartillerieregiment Nr.1, Triest. Er wurde schon nach einem Dienstjahr zum Zugsführer befördert und versah dann die Stelle eines Divisionstrompeters. Nach dreijähriger Dienstzeit kehrte er zurück. ... (1) „1902 übernahm“ er mit seiner Frau „das väterliche Anwesen. Sie gaben nach zwei schweren Kriegen und harten Kriegszeiten dieses ihren Nachkommen.“ (1) Aus seiner im Jahre 1902 geschlossenen Ehe sind neun Kinder hervorgegangen, von denen sechs bereits (bis 1957) verstorben sind. Von 1892 bis heute (1957) gehörte er dem Musikverein Rainbach an und war zwölf Jahre ausübender Kapellmeister. 1895 gründete er mit einigen anderen Rainbachern die Freiwillige Feuerwehr Rainbach und ist heute (1957) ihr Ehrenmitglied. Von 1904 bis 1938 war er Obmann der landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaft.“ (1)

„Schon 1902 stellte sich Herr Fleischanderl als Gemeindeausschussmitglied der Gemeinschaft uneigennützig zur Verfügung. Ab 1919 bis zur nächsten Bürgermeisterwahl legte man Herrn Fleischanderl die Bürde eines Bürgermeisters auf. 1929 bis 1938 stand er wieder der Gemeinde als Bürgermeister vor. Mit dem Jahre 1938 trat er einen siebenjährigen „Urlaub an“. 1945 traf ihn wiederum die Wahl und nochmals sind es arge Zustände gewesen, die es zu ordnen galt.“ (2)
Anm.: Er war bis 1955 Bürgermeister. „Gemeindesekretär Karl Adam .... hob hervor, dass sie zusammen im Jahre 1945 die Führung der Geschicke Rainbachs übernommen haben und dass Herr Altbürgermeister Fleischanderl wiederholt trotz Bedrohung seines Lebens für die Rainbacher Bevölkerung Erleichterungen erwirken konnte. Auch durch persönliches Geschick und Verhandlungstaktik konnte oft Schweres und Schwerstes von der Bevölkerung abgewendet werden.“ (1)

Quellen:
(1) Mühlviertler Nachrichten (25. Juli 1957) - Bericht über eine Ehrung anlässlich seines 80. Geburtstages.
(2) Mühlviertler Nachrichten (29. Mai 1952) - Bericht über die Feierlichkeiten anlässlich der Feier seiner Goldenen Hochzeit.