Kienspan und Kien.
Es wurden im Spätherbst eine oder zwei größere Kiefern gefällt. Man hat den Stamm in zirka 1 m lange Stücke geschnitten und diese auf etwas größere Scheiter zerkleinert. Nun wurde die Schwarte vom Kern getrennt. Die Schwarte wurde anschließend in noch kleinere handsame Scheiter auf der „Hoanzelbank“ (Schnitzbank für bäuerliche Gerätschaften) glatt geschnitten. Diese fertigen Scheiter wurden dann in zwei Eisenreifen gesteckt, bis es wie eine Walze aussah. Das Ganze wurde in einen Tümpel geworfen.
Wenn sich das Holz nach einigen Wochen Lagerung im Wasser angesoffen hatte (durch und durch mit Wasser durchdrungen war), holte man es wieder heraus und machte mit einem speziellem Messer die Späne. Das Holz war geschmeidig und ließ sich schön auseinander ziehen. Die fertigen Späne wurden mit einem Strohband zu kleinen Bündeln gebunden und am „Bawiatsch“ (Holzbalkon im Innenhof des Bauernhauses) den Sommer über getrocknet. In der anschließenden Winterszeit lagerte man sie beim Kachelofen. Diese Späne waren hauptsächlich zur Beleuchtung des Vorhauses gedacht, wo sich an der Wand ein Spanhalter befand. So ein Span brannte ungefähr fünf bis zehn Minuten und wurde dann durch einen neuen aus dem Bündel beim Ofen ersetzt.
Nun zum Kien für die Kienleuchte. Die Kernscheiter der Kiefer wurden zu „Spreißeln“ (stabförmige Holzteile) zerkleinert und im Frühjahr mit einer Axt zu etwa 10 bis 15 cm langen Stücken gehackt. Der gehackte Kien kam ebenfalls auf den Holzbalkon im Hof. Oft steckte man den Kien nach dem Brot backen in den noch warmen Backofen, dass er noch besser austrocknete. Ungefähr Ende November wurde die Kienleuchte in die Stube geholt, aufgehängt und darin mit dem Kien Feuer gemacht.