Gänse in der Stube.
Wir hatten auf unserem Bauernhof auch sehr viele Gänse. Wenn im Frühling die Gänsemutter (Desin) ihre Eier gelegt hatte, wurden ihr in der Stube die Eier untergelegt (angesiedelt). Das war am nordöstlichen Stubeneck. Es wurde mit einem Brett abgegrenzt. Da saß dann die Gans, bis die Gänsekücken ausfielen. Das dauerter zirka fünf Wochen. Wenn dann sonntags die Verehrer bei den Schwestern waren, rief öfters der Gänsevater (Ganesser) nach seiner Frau und den Kindern. Dann stieg die Gänsemutter aus ihrem Nest, drehte eine Runde, leerte gründlich ihre Gedärme und stieg wieder in ihr Nest. Das ging natürlich nicht ohne Schande und üblen Duft ab. Die Gänse wurden deshalb in der Stube gehalten, weil in den Stallungen Iltisse und Marder die kleinen Gänse umgebracht hätten.
Zu Weihnachten wurden dann die jungen Gänse geschlachtet, gerupft und verkauft. Von den Federn bekamen die Schwestern Tuchenten zur Ausstattung.