Agrar - Gemeinschaft Kerschbaum.
Agrargemeinschaft Kerschbaum
Die Agrargemeinschaft Kerschbaum bestand ehemals aus 42 Besitzern von Landwirtschaften, Stumbauer ausgenommen. Seit 1745 wird ein „Dorfbuch“ geführt in dem hauptsächlich die Finanzgebarungen, aber auch gravierende Vorkommnisse niedergeschrieben wurden. (So auch, dass Leitner Josef Kerschbaum 1, 1809 einen Reitsattel an die Armee des Napoleon hergeben musste. ) Alle drei Jahre wurde (wird) ein neuer „Dorfbürgermeister“ (bis1848 Dorfrichter) in einer geheimer Wahl gewählt, der wechselnd einmal aus dem Oberort und einmal aus dem Unterort stammte. Dem Ortsvorsteher oblag es, außergewöhnliche Versammlungen einzuberufen, Dorffinanzen, Schlichtungen bei Streitfragen, Vorsprachen bei Ämtern zu machen. Er musste auch Sorge tragen, dass jedes Jahr im Mai im Zeitraum der Eisheiligen (Pankratz, Servatz und Ponivatz) eine Dorfmesse in der Pfarrkirche in Rainbach gelesen wurde. Zu dieser Messe wurde in früheren Zeiten (bis 1965) von Kerschbaum nach Rainbach in einer Art Prozession der Rosenkranz gebetet. Beschlüsse wurden bis 1980 nur mit einstimmigem Beschluss zur Kenntnis genommen.
Die Jahreshauptversammlung (Dorfrechnung) wurde seit Bestehen der Agrargemeinschaft immer am 20. Jänner (Sebastianitag) gehalten. Es wurde dazu nicht eingeladen, jedes Mitglied wusste, dass sie stattfand und war sich bewusst, dass es bei seiner Abwesenheit mit allen Beschlüssen einverstanden war.