Als nach Kerschbaum die Stromleitung gebaut wurde

Als nach Kerschbaum die Stromleitung gebaut wurde.

Herr Etzlstorfer aus Kerschbaum und Herr Lugmeier aus Freistadt haben im Jahre 1946 den Bau der Stomleitung und des Transformators organisiert und geleitet. Ganzen Winter haben wir Mädchen mit Männern von der Kranklau weg (Krankelau ist ungefähr 1km westlich von Rainbach in Richtung Summerau gelegen) die Löcher für die Strommasten händisch gegraben.

Die Löcher waren zweieinhalb Meter tief mit 2 Stufen. Sogar den dicken Leitungsdraht haben wir mit den Händen gezogen. Es lag auch schon Schnee. Herr Etzlstorfer hatte alles fest im Griff. Er hat alle Tage die Dorfbewohner zur Arbeit herbei gebracht. Herr Lugmaier aus Freistadt kam täglich mit der Motorradbeiwagenmaschine. Herr Etzlstorfer fuhr zu den Herrn in Linz mit Gänsen. Das sollte helfen, dass wir bis Weihnachten den Strom bekamen. Wirklich vor Weihnachten hatten wir das elektrische Licht. Das war eine Freude.

Der Elektriker hat für die Installation in den Häusern aber ein ganzes Jahr gebraucht. Die Leitungen wurden ganz primitiv verlegt. Die Lampen hatten Blechschirme und die Schalter waren groß und wuchtig. Gleich stand ein Radio im Haus. Wie war das schön. Vor Weihnachten war beim Sitz (Traxler) eine große Lichtfeier. Da kamen dann die Herrn aus Linz und es wurde gegessen und getrunken.

Kerschbaum
1946
Verfasser

Maria Wagner, ehemals Unter Paßberg 2, 4261 Rainbach i. M.

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