Sal-Weide

Sal-Weide.

Salix Caprea

Sie benutzt gleich zwei "Häuser"

Alle Weiden sind „zweihäusig“, d.h. es gibt männliche und weibliche Sträucher. An den Winterknospen lassen sie sich nicht unterscheiden, wohl aber dann, wenn sie im Frühjahr blühen:

Die männlichen Pflanzen blühen gelb und erzeugen in ihren Staubgefäßen Blütenstaub (= Pollen). Zur Verbreitung des Pollens brauchen sie aber Insekten (bes. Bienen). Im März/April sind sie als gelbe Farbtupfer weithin sichtbar. Weidenpollen ist das erste hochwertige Eiweißfutter für Bienen.

Die weiblichen Pflanzen bilden ebenfalls „Kätzchen“ nur sind diese grün, fallen in der Landschaft kaum auf und werden auch weniger von Insekten angeflogen. Sie fallen erst auf, wenn im Frühsommer ihre Samenkapseln platzen und aus ihnen eine weiße „Wolle“ quillt, die vom Wind verblasen wird.

"Sie gehört zur artenreichen Gattung der Weiden (ca. 450 Arten):
Bei uns bekannt sind die:

  • Korb-Weide mit langen orangefarbenen Ruten, für Flechtwerk (Körbe, …
  • Trauer-Weide mit hängenden Zweigen
  • Reif-Weide mit weißem, wachsartigem Überzug auf den Ruten
  • Bruch-Weide entlang von Bächen und Flüssen
  • Kübler-Weide mit großen, früh blühenden Kätzchen
  • Purpur-Weide als kleinwüchsige Art auf eher trockenen Böden
  • Kriech-Weide: selten, die Pflanze wächst unterirdisch, nur die Triebspitzen ragen aus der Erde

Weil die Sal-Weide schon selten geworden ist, wurde sie in Oberösterreich in die„Rote Liste der gefährdeten Pflanzen“ aufgenommen und damit unter Naturschutz gestellt." (1)

"Bildtafeln zur Bestimmung von Weidenarten bietet die Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt im Internet an.
Hier der Link zur Homepage bzw. zum Herunterladen der Bildtafeln:
https://www.nw-fva.de/fileadmin/user_upload/Sachgebiet/Untersuchung%20genetischer%20Diversitaet/Weidenzuechtung/Salix_Bildtafeln-14.pdf

Geschichte und Geschichtliches:
Geschnittene Weiden- und Haselruten waren früher auch das Material für geflochtene Zäune.
Das Korbflechten aus Weiden war bei uns früher die Winterarbeit vieler Bauern. Sie stellten Körbe für den Eigenbedarf her. So mancher Bauer verdiente sich durch weiter verkaufte Körbe ein zusätzliches Einkommen, ein „Körberlgeld“." (2)

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Fotos
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Verfasser

(1) OSR Hubert Kolberger, Summerauer Str. 29, 4261 Rainbach i. M.
(2) Helmut Knogler, Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M.