Geflecktes Knabenkraut

Geflecktes Knabenkraut.

Dactylorhizza maculata

(früher: Orchis maculata)

Es zählt zu den Orchideengewächsen und war bei uns früher in den Sumpf- und Moorwiesen ziemlich verbreitet. Heute findet man es nur noch selten – ich kenne in unserer Gemeinde nur einen Standort und wäre froh, wenn mir jemand noch weiter Standorte zeigen könnte!.

Es wächst in Bergwiesen (bis um 2000 m), Flachmooren, Nass-Stellen in Magerwiesen und verträgt keinen Stickstoff; eine einzige Jauchedüngung würde es mit Sicherheit ausrotten. Eine späte Mahd hingegen schadet ihm kaum, weil es in den Blattachseln „Sprossknollen“ ausbildet.

Den Winter überdauert es mit Hilfe seiner knollenförmigen Wurzeln.

Bestäubt wird die Pflanze von Fliegen, Solitärbienen, Käfern und anderen Insektenarten.
Nach der Blüte werden Kapselfrüchte ausgebildet, die bis 6000 Samen enthalten können.

Da es bei uns nur mehr sehr selten vorkommt, steht es wie alle heimischen Orchideengewächse unter Naturschutz!

Den ersten Teil seines Namens hat es wegen seiner gefleckten Blütenlippen und den dunklen Flecken auf den Blättern.

Wegen seiner Blütezeit im Mai/Juni trägt es auch die Bezeichnung „Kuckucksblume“.

Geschichte und Geschichten zum Namen:
Die Wurzelwerk besteht zum Großteil aus zwei Knollen, deren Aussehen eine Ähnlichkeit mit Hoden hat. Dies war wohl der Grund, dass man in der Zeit des Aberglauben der Meinung war, dass man je nach Einnahme bestimmter Pflanzenteile das Geschlecht des gezeugten Kindes beeinflussen könne, mit dem eingenommenen Pulver des Knabenkrautes sollte es ein Knabe werden. Das Pulver machte man aus dem Wurzelwerk, indem man es pürierte und dann trocknete.

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Fotos
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Knabenkraut oder Kuckucksblume
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Geflecktes Knabenkraut - Fotos: H. Kolberger (Mai 2015)
Verfasser

Redaktion: OSR Hubert Kolberger, Summerauer Str. 29, 4261 Rainbach i. M.