Wolkenbruch und Unwetterschäden im Jahr 1926

Wolkenbruch und Unwetterschäden im Jahr 1926.

Rainbach, 12. Juli. (Wolkenbruch und Unwetterschäden) Vergangenen Freitag, 9. d. M., 1 Uhr nachmittags, kam unverhofft vom Lichtenberg her ein heftiges Gewitter, das sich über Rainbach mit einem zweiten vereinigte und in einem halbstündigen, heftigen Wolkenbruch sich entlud. Den Weg nahm das Unwetter überber Lichtenau, Rainbach, Apfolten, Vierzehn, Dreißgen. Fast gar nicht berührt wurden die Ortschaften Kerschbaum und Hörschlag. Auch Freistadt selbst wurde nur wenig betroffen. Im Nu sammelte sich das von allen Seiten kommende Wasser auf den beiden Straßen nach Summerau und zur Bruckmühle und machten sie zu einem regelrechten Flußbett, in dem das Wasser in der Höhe von einem viertel- bis zu einem halben Meter die ganze Breite der Straße einnahm. Das Hochwasser trug den Schotter weg, stellenweise bis zum nackten Unterbau der Straße, aus dem es selbst noch Steine bis zu einem Gewicht von 1 Zentner aushob und forttrug. Die angrenzenden ungemähten Wiesen wurden versandet, teilweise die Durchläufe verstopft oder gesprengt. Am ärgsten wütete das Element bei der Senkung der Grünbacherstraße beim Maurermeister. Dort kam der nackte Unterbau zum Vorschein, die Gräben links und rechts erweiterten sich bis zu anderthalb Meter, so daß von der Fahrbahn stellenweise nur ein Stück in der Breite eines halben Meters übrig blieb. Das Wasser nahm seinen Weg über das Gemüsegärtel des Bruckmüller und die angrenzende Wiese, wo es den Großteil der Steine liegen ließ. Aehnlichen Schaden verursachte das Wasser an der Straße nach Summerau, die ganze Breite der Straße einnehmend. Trocken wäre man auf keinen Fall hinuntergekommen, bis zu den Knöcheln mußte man mitten auf der Straße waten. Um 2 Uhr und 3 Uhr; als die Schulkinder heimgingen, war das Wasser noch so hoch, daß die kleineren getragen werden mußten, weil man befürchtete, dass sie bei einem Fehltritt von den reißenden Fluten fortgetragen werden. In der Kranklau sammelte sich alles Wasser zu einem See; …...

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