Außergewöhnlich strenger Winter 1962/63

Außergewöhnlich strenger Winter 1962/63.

mit beachtlicher Wassernot und großem Wildsterben: Nach einem fast gänzlich niederschlaglosen und sonnigen Spätsommer begann es Anfang November heftig zu schneien, worauf sofort starker Frost einsetzte.

Bereits zu dieser Zeit herrschte in allen Orten der Gemeinde erhebliche Wasserknappheit, die sich im Verlauf des Winters derart verschlimmerte, daß fast alle Besitzer auf die Wasserzufuhr aus der Aist, aus Leopoldschlag und aus umliegenden Teichen und sonstigen Pfützen angewiesen waren. Besonders hart betroffen war der Fleischhauer Fritz Haider, der für seinen großen Schlachtbetrieb das gesamte Wasser aus Leopoldschlag zuführen mußte.

Die Kälte, fast immer über -20 Grad Celsius, hielt bis Ende Februar an. Die Schneedecke erreichte durchschnittlich über 1 m Höhe und blieb so den ganzen Winter über. Starke Schneeverwehungen führten auf den Nebenstraßen zu unliebsamen Verkehrsstörungen, die sich drastisch ergaben, weil auf diesen Straßen infolge der hohen Schneewächten der Verkehr nur in einer Richtung möglich war. Der gemeindeeigene Schneepflug stand mit einem LKW der Firma Waldhauser fast ununterbrochen und oft bis in die späte Nacht hineinen im Einsatz, was der Gemeindekasse große Ausgaben verursachte.

Auch das Wild hatte infolge der dicken Schneedecke, der strengen Kälte und der überall zugefrorenen Wasserstellen unbeschreiblich viel zu leiden. Hasen und Rehe wurden in großer Zahl an den Futterstellen verendet aufgefunden, nicht weil sie verhungert, sondern weil es ihnen die Harnauslässe verfroren hatte, sodass sie nicht mehr harnen konnten.

Aber auch eine gute Seite hatte dieser Winter, und zwar weil so Jung und Alt mit Freude am Wintersport brachte: so war z.B etwa 4 Monate hindurch ununterbrochen das Eisschießen in der Aist und das Schifahren auf den Hängen um Rainbach möglich.

Dieser Bericht stammt aus der Chronik der Gendarmerie Rainbach, die man im Online-Archiv der Gemeinde Rainbach unter "25-Gendarmerie" findet. Hier findet man Aufzeichnungen über besonderee Ereignisse, Verkehrsunfälle, Brände, Morde und andere Delikte.

Unter Leitung von Konsulent Hans Pammer haben fünf heimatgeschichtlich interessierte Personen im Jahr 2012 die Bestände des Rainbacher Gemeindearchives durchforstet und Sachen, die für die Nachwelt interessant sind, in Schachteln und Ordnern abgelegt und dazu ein Inhaltsverzeichnis erstellt.
Klicken Sie gleich auf den Menüpunkt "Gemeindearchiv", damit Sie in den bereits vom diplomierte Heimatforscher Gerhard Weichselbaum und Konsulent Franz Schimpl eingescannten Dokumenten stöbern können!

Fotos
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aus dem Online-Archiv der Gemeinde Rainbach "25-Gendarmerie - Chronik Posten Rainbach 1918-2002.pdf"
Verfasser

Gefunden im Rainbacher Gemeindearchiv und den Artikel in die heutige übliche Schrift transkribiert von Helmut Knogler, Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M.

Info

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