Krautkessel in Summerau, Rainbach, Apfoltern.
Das Summerauer-Daiting regelte die Nutzung von Wald und Almende (= nutzbares Land, das zu einem Dorf gehört. Es darf von den Bauern des Dorfes als Gemeinschaftseigentum genutzt werden), wie auch die Krautsud. Verordnungen und Daitingwesen waren für die Ortsbewohner bindend. Dies betraf die Schlägerung des Gmoawaldes (= Wald, der den Dorfbewohnern gehörte), die Nutzung der Almende, die Krautsud. Bei Nichteinhalten der Bestimmung folgte die Strafe auf den Fuß.
Der Krautofen war ein ungefähr 1 -1 1/2 m hoher Maueraufbau im Geviert, mit einem Kessel über dem Heizrost und nur für die Krautsud bestimmt. Während der Nichtbenutzung schützte ein Giebeldach vor den Wetterunbilden.
In Summerau war der Kessel beim Fossenbauergut, in Rainbach gegenüber des Gloisnergutes am Straßenhang und in Apfoltern bis ins letzte Jahrzehnt gegenüber des Gasthauses (heute Röbl) am Straßenrand, beim noch bestehenden Bildstock. Für die Krautsud war jedem Bauern eine bestimmte Zeit zur Sud zugewiesen. Das "Krautbrieten" wurde nachts vorgenommen. Auf Leiterwagen wurden die Krautköpfe zum Kessel gebracht, in das brodelnde Wasser gestoßen, nach kurzer Zeit völlig durchgeweicht, wieder auf den Wagen geladen und nach Hause gefahren. Dort wurde das Häupl auf dem Krautstock oder Krauthobel, soweit noch möglich, kleine geschnitten. Mit Salz und Gewürz vermengt, kam es in den Bottich, wo es barfuß „eingetreten“ wurde. Geheime Beigaben sollten das Kraut noch haltbarer machen.
Mehrere interessante Berichte vom ehemaligen Heimatforscher Leopold Pötscher über die Vergangenheit in unserer Gemeinde findet man im Online-Gemeindearchiv unter "105-109 Sammlung Pötscher".
Unter Leitung von Konsulent Hans Pammer haben fünf heimatgeschichtlich interessierte Personen im Jahr 2012 die Bestände des Rainbacher Gemeindearchives durchforstet und Sachen, die für die Nachwelt interessant sind, in Schachteln und Ordnern abgelegt und dazu ein Inhaltsverzeichnis erstellt.
Klicken Sie gleich auf den Menüpunkt "Gemeindearchiv", damit Sie in den bereits vom diplomierte Heimatforscher Gerhard Weichselbaum und Konsulent Franz Schimpl eingescannten Dokumenten stöbern können!
Fotos
Verfasser
Gefunden im Rainbacher Gemeindearchiv von Helmut Knogler, Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M.
Info
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