Geschichte der Hauptschule Rainbach.
Rainbacher Kinder, die eine Hauptschule besuchen wollten, mussten täglich dazu nach Freistadt fahren. Deshalb war der Wunsch nach einer gemeindeeigenen Hauptschule bei vielen Eltern immer häufiger zu hören. Da die öffentlichen Hauptschulen in Freistadt große Schwierigkeiten hatten, die vielen Schüler aus den auswärtigen Gemeinden unterzubringen, bot sich 1964 die Möglichkeiten zur Errichtung einer Expositur der Hauptschule Freistadt an. Am 14. September 1964 begann der Unterricht mit einer 1. Hauptschulklasse, die 39 SchülerInnen besuchten. Klassenvorstand war Frau Iren Michalisyn, Direktor der Schule war Herr Franz Deibl von der Hauptschule Freistadt. Die Klasse war im Filmraum der Volksschule untergebracht. Im März 1965 konnte das Haus Summerauer Straße 7 (derzeitiges Kindergartengebäude) zum Preis von AT 135.000,- (entspricht im Jahr 2017 ungefähr € 50.000,-) von der Gemeinde angekauft werden, um darin die jährlich größer werdende Anzahl von Klassen unterzubringen. Am 1. September 1965 wurde die Hauptschule Rainbach unter der Leitung von HL Emil Burka zur selbständigen Schule erklärt. Am 22. November 1965 übersiedelten die zwei nun bestehenden Klassen mit insgesamt 70 Schülern in das Gebäude des heutigen Kindergartens. Im September 1965 beschloss der Gemeinderat, ein neues Hauptschulgebäude östlich und südlich der Volksschule zu errichten.
Am 12. September 1966 wurde mit dem Polytechnischen Lehrgang an der Hauptschule Rainbach begonnen (bis Juli 1994, einige Jahre sogar 2 Klassen). 1968 gab es nun alle vier Schulstufen der Hauptschule. Da im Haus in der Summerauer Straße zu wenig Klassenräume waren, wurden Schüler auch in zwei Klassenzimmern der Volksschule und im zu dieser Zeit nicht genutzten Speisesaal unterrichtet. Die Lehrer mussten oft stündlich von einem Schulgebäude zum anderen wechseln.
Im Sommer 1971 war dann endlich der Baubeginn des Hauptgebäudes, des Turnsaales und eines Lehrschwimmbeckens. Nach zweijähriger Bauzeit wurde das Bauwerk ohne Turnsaal und Lehrschwimmbecken im Sommer 1973 fertig. Mit dem Schuljahr 1973/74 konnte erstmals in der neuen Schule unterrichtet werden. Etwas Besonderes waren damals die Teppichböden in jedem Klassenzimmer, die orangen Türen und die grünen Heizkörper und Jalousien bei allen Fernstern. Als eine der wenigen Schulen stand in jeder Klasse ein Overheadprojektor mit einer dazugehörenden Projektionsfläche für den Unterrichten zur Verfügung. Den Unterricht bereicherte es, dass es nun auch einen eigenen Physiksaal und einen Werkraum gab. Die Fertigstellung der Lehrküche und des Mädchenhandarbeitsraumes ließ noch auf sich warten.
Im Frühjahr 1977 legte man um die Schulgebäude den Rasen neu an und asphaltierte je einen Pausenplatz für Volks- und Hauptschule. Die Benützung durch Kinder der Volksschule war erst mit Schulbeginn im September möglich, da erst während der Ferien in der südlichsten Garderobe der Volksschule eine Tür ins Freie ausgebrochen wurde.
Die Fertigstellung des Turnsaales und des im Rohbau stehenden Lehrschwimmbeckens musste vorerst aus finanziellen Gründen zurückgestellt werden. Nachdem der Turnsaal doch etwas später fertiggestellt werden konnte, fand am 12. Mai 1979 die Eröffnung bzw. Segnung des neuen Hauptschul-Gebäudes statt. Froh waren Schüler und Lehrer, dass nun das ganze Jahr hindurch Turnunterricht gehalten werden konnte. Auch außerschulische Vereine nutzten diesen gleich, wie z.B. Gymnastik für Frauen, Fußballtraining und Tischtennistraining.
Probleme traten beim Flachdach der Nebenräume des Turnsaales auf. Immer wieder kam es bei stärkerem Regen zu Wassereinbrüchen. Im Zuge der Dachsanierung in den Jahren 1990/91 wurde der Lehrschwimmbecken-Rohbau in einen Mehrzweckraum (Gymnastiksaal bzw. Kultursaal) umgebaut. Die Energiepreise waren in der Zwischenzeit so gestiegen, dass der Betrieb eines Hallenbades von der Gemeinde nicht mehr zu finanzieren gewesen wäre.Tagelang mussten Betonteile weggeschremmt werden. Die Wärmeisolierung des Schulgebäudes wurde auch aus Energiespargründen verbessert. Der Eingangsbereich zum Gymnastiksaal konnte mit verschiebbaren Wänden zu einem Unterrichtsraum umgestaltet werden. Die Volksschule nutzte diesen einige Jahre für den Unterricht von Kleingruppen. Von diesem Mehrzweckraum gelangte man auch in den neu errichteten Mädchenhandarbeitsraum. Am 20. Oktober 1991 folgte die Eröffnung des Zu- und Erweiterungsbaues der Hauptschule.
Sinkende Schülerzahlen, bedingt durch rückläufige Geburtenzahlen und Abwanderung in benachbarte „attraktivere“ Schulen führten zur erfolgreichen Entwicklung des neuen Schulmodells der „Kreativ-Hauptschule“. Ziel war und ist es, die kreativen Fähigkeiten unserer Kinder im sprachlichen, musisch-künstlerischen, bewegungsorientierten und handwerklich-technischen Bereich zu entdecken und zu fördern. Mit 1. September 2001 wurde der Schule die offizielle Bezeichnung „Kreativ-Hauptschule Rainbach i. M.“ verliehen.
Nach der organisatorischen Neuausrichtung begann die Gemeinde im August 2012 mit einer grundlegenden Sanierung des Schulgebäudes. Dach, Fenster, Türen wurden erneuert, als Energiesparmaßnahme hat man die Heizung, die Beleuchtung und die Raumklimatisierung optimiert, die Wärmedämmung den heutigen Gegebenheiten angepasst und auch zusätzliche Unterrichtsräume geschaffen, sowie die Unterrichtsräume mit zeitgemäßen Unterrichtsmitteln ausgestattet.
Seit September 2013 wird die Hauptschule als Neue Mittelschule geführt.
Verfasst von Helmut Knogler (geb.1949), 4261 Rainbach i. M., Labacher Straße 9, teilweise vom ehemaligen Hauptschuldirektor Hubert Kolberger noch ergänzt.
Noch viel mehr Interessantes gibt es in der Festschrift zu lesen, die zur Feier anlässlich der Renovierung der Volks- und Hauptschule erschienen ist. Es gibt noch Restexemplare gratis auf dem Gemeindeamt Rainbach i. M.
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Verfasser
Helmut Knogler (geb.1949), 4261 Rainbach i. M., Labacher Straße 9, teilweise vom ehemaligen Hauptschuldirektor Hubert Kolberger noch ergänzt
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