Christbaum mit elektrischer Beleuchtung

Christbaum mit elektrischer Beleuchtung.

„Für solche Geschäftsreklame, wie sie Herr Minichberger, Radiohändler in Hörschlag betreibt, können wir herzlich danken und zur Nachahmung empfehlen. Herr Minichberger ließ in den Abendstunden des Advent und der Weihnachtszeit im Freien einen Christbaum beleuchten und nahm für die Weihnacht von einem Schülerchor, dem Kirchenchor und dem Turmbläserquartett ein Tonband auf, das mit Weihnachtsliedern und Weihnachtsmusik in der Heiligen Nacht und den Morgenstunden des Weihnachtstages von einem Lautsprecher auf dem Turm unserer Kirche weit ins Land klangen. Er wollte mit dieser Reklame für Rundfunk und Tonband dem alten Volksbrauch dienen. Wir danken allen Beteiligten für die Verschönerung unserer Weihnacht.

In der Weihnachtszeit kam neben der Krippenmesse von Führer-Kempner, die Krippenmesse von Kronsteiner zur Aufführung. Am Weihnachtstag zeigte Hochw. Kooperator mit den Kindern im Gasthaus Scherb ein Krippenspiel. Als „Weihnachtsgeschenk“ hörten und sahen die Kinder das Tonband mit Lichtbildern aus der Heimatgeschichte.“ (Quelle: Mühlviertler Nachrichten vom 8. Jänner 1953)

Mein Vater Alois Knogler bastelte bereits im Jahr 1946 eine elektrische Christbaumbeleuchtung. Er lötete an Glühlampen, die er von umherstehenden Militärfahrzeugen hatte, isolierte Drähte. Er verband sie so miteinander, dass immer ein Draht wieder zum nächsten Lämpchen führte. Die Anzahl der Lämpchen wurde durch die jeweilige Voltzahl der Einzellämpchen bestimmt. Die addierte Voltzahl aller Lämpchen ergab 220 Volt. Der stromführende Draht der Glühlampen wurde auch zugleich für die Befestigung an den Christbaumästchen verwendet; er wurde einfach über den Ast gedreht. Der elektrische Christbaum erstrahlte erstmals 1946 im Hause meines Großvaters Wenzl Knogler in Summerau 94. Nach der Heirat meiner Eltern wurde die Christbaumbeleuchtung in deren Haushalt mitgenommen. In meiner Kindheit feierten wir immer schon am späten Nachmittag Weihnachten und schalteten die Beleuchtung ein. Anschließend besuchten wir meine Großeltern. Die Baumbeleuchtung ließen wir aber eingeschaltet. Damit möglichst viele unsere besondere Beleuchtung sahen, wurden die Vorhänge nicht zugezogen. Die Nachbarkinder und meine Mitschüler in der Volksschule beneideten mich um diese Christbaumbeleuchtung.