Seilführungen früher im Kirchturm.
Stricke führten vom Erdgeschoß des Turmes durch ein rundes Loch einer Seilführungen aus Glas oder Porzellan durch die gemauerte unterste Decke und durch die oberen Holzdecken bis in die Glockenstube, wo die Glocken hingen. Dort waren sie am Läutarm befestigt. Durch Ziehen an den Seilen wurden früher bei uns in Rainbach die Glocken zum Schwingen gebracht und mussten mit diesen auch wieder angehalten werden. Wenn nur ein einfaches Loch in der Decke gewesen wäre, hätten sich die Stricke sehr schnell abgenützt und wären gerissen. Darum baute man Seildurchführungen ein.
Nur ausgesuchte und verlässliche Leute durften die Glocken läuten. Karl Leitner aus Kerschbaum weiß zu berichten: „Besondere Freude hatten wir Ministranten beim Glockenläuten, das noch händisch gemacht wurde. Im Turmhaus hingen drei Seile vom Gewölbe herunter, deren Dicke sich nach der Glockengröße richtete. Fünfzehn Minuten vor dem Beginn der Messe wurde „Zeichen“ (Zoacha) geläutet und knapp vor Beginn der Hl. Messe an Wochentagen mit den zwei kleineren, an Sonn- und Feiertagen mit allen drei Glocken. Der größte Ministrant läutete die große Glocke. Das machte immer riesigen Spaß, denn wenn man sich geschickt anstellte, konnte man sich am Glockenseil bis zum Turmgewölbe in die Höhe ziehen lassen und beim Absenken des Seiles den anderen auf die Schulter springen.“
Fotos
Verfasser
Helmut Knogler (geb.1949), Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M.
Info
Wir ersuchen um Ihre Mithilfe:
Bitte sehen Sie nach, ob Sie nicht auch ein Ding haben, das Geschichte(n) erzählt. Wenn ja, dann bitte per WhatsApp mit dem Obmann Johann Lonsing 068181326125 oder an dem Obmann-Stellvertreter Helmut Knogler 06802167484 Kontakt aufnehmen oder diesen anrufen.