Kinoprogramm der Lichtspiele Rainbach (Kino im Pfarrheim)

Kinoprogramm der Lichtspiele Rainbach (Kino im Pfarrheim).

Dieses Programm wurde in einem Fenster auf der Westseite des Pfarrheimes, beim Konsum Summerau und in Gasthäusern und mit Reißnägel an Toren von Bauernhäusern aufgehängt.

Die Filme wurden zu dieser Zeit (Ender 1950er, Anfang 1960er Jahre) im Pfarrsaal gezeigt, der zum Vorführen gut geeignet war, denn er war hoch und hatte auf der Ostseite eine Bühne zum Theaterspielen. Zusätzlich zum Bühnenvorhang konnte eine Leinwand heruntergezogen werden. Die Lautsprecherleitungen waren schon in der Wand verlegt. Das Vorführgerät wurde in einem kleinen Raum aufgestellt, der hinten im 1. Stock an den Saal angebaut war. Die störenden Maschinengeräusche fielen dadurch weg. Man saß auf "komfortablen" Klappsesseln. Die Kartenverkäuferin hatte ihren Platz im Vorraum zum Saal. Klara Schmolmüller verkaufte anfangs die Karten, später ihre Schwester Gertrude, manchmal auch Herr Johann Zeindlinger.

Gut erinnere ich mich noch an einen Sonntag Anfang der 1960er Jahre. Nach dem Besuch des Segens in der Pfarrkirche um 14 Uhr ging ich zum Pfarrheim zu meinem Vater, der um 15 Uhr einen Film vorführen sollte. Die Filmrollen sollten vom Inhaber des Wanderkinos Herrn Stadler selber angeliefert werden. Der Saal füllte sich schön langsam mit Erwachsenen und Kindern. Um 15 Uhr waren die Filmrollen noch nicht da. Nach 10 Minuten fragten die Anwesenden, was denn los sei. Vater schilderte den Sachverhalt und meinte: "Es könnte noch etwas dauern. Herr Stadler bringt den Film mit einem Motorrad. Er könnte ja eine Panne haben." Geduldig wartete das Publikum ungefähr eine Stunde, bis die Filmrollen endlich da waren. Man murrte nicht, sondern freute sich, dass es mit der Filmvorführung doch noch etwas geworden war. Wie würden die Leute heute reagieren?