Ziegeln vom seinerzeitigen Ziegelwerk in Summerau.
Solche Ziegel, alle in Normalziegelgröße (25 x 12 x 6 cm), wurden in dem 1948 in Summerau in Betrieb genommenen gemeindeeigenen Ziegelwerk erzeugt und zum Großteil mit dem kleinen Lastauto von Josef Waldhauser oft noch in warmem Zustand zur Baustelle der 1950/51 errichteten Volksschule und eines Lehrerwohnhauses gebracht. Da sie nicht auf Paletten wie heute waren, mussten sie händisch abgeladen und dorthin gekarrt werden, wo sie benötigt wurden. Als die Mauer schon höher war, beförderte man sie mit einem Aufzug nach oben. Zwei Scheibtruhen hatten darauf Platz. Da man oft mehr Materialien benötigte, als man mit dem Aufzug transportieren konnte, schupfte man auch die Ziegel nach oben. Dazu verwendete man ein zirka 1 bis 1,2 m langes Brett, das an einem Ende schmäler, stielartig, zugeschnitten war, damit man es besser halten konnte. Am Ende des breiten Teiles des Brettes waren Leisten in U-Form etwas größer als ein Ziegel aufgenagelt. Am Brettende war keine Leiste. Da hinein legte ein Maurerlehrbub einen Ziegel. Ein anderer hielt das Brett und schupfte damit dann den Ziegel nach oben, wo ihn wieder einer auffing und dem Maurer übergab. Das offene Brettende und die Länge des Brettes machten es möglich, den Ziegel weiter nach oben zu werfen. Laut Aufzeichnungen wurden rund 500 000 Ziegel für die Volksschule und das Lehrerwohnhaus verbaut. Bei dieser Anzahl war sicherlich eine Menge mühsamer Arbeitsleistung notwendig. Aber auch das gemeindeeigene Ziegelwerk war fast ausschließlich mit der Herstellung der Ziegel für beide Bauten beschäftigt, denn 10 bis 12 Mal jährlich konnten dort die Öfen mit jeweils ca. 30.000 Stück Ziegel zum Brand beschickt werden. Ein Brand dauerte 60-72 Stunden und verzehrte fast 40 Kubikmeter Holz.
Fotos
Verfasser
Helmut Knogler (geb.1949), Labacher Straße 9, 4261 Rainbach i. M.
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