Musikkassetten der Band "Summerauer Buam"

Musikkassetten der Band "Summerauer Buam".

Die alte Tanzmusikkapelle "Summerauer Buam", bei der Zeindlinger Fritz, Friesenecker Hubert ("Prem"), Pröll Fritz (Dorfwirt Schigl), Zopf Julius und Reindl Josef spielten, hatte sich 1958 aufgelöst.

Weil Summerau nun keine eigene Musikkapelle hatte, wurden wir, die Kalupa Buam, von verschiedenen Dorfbewohnern, besonders vom Dorfwirt Schigl Fritz motiviert, eine Tanzmusik neu aufzubauen. Zwei gebrauchte B-Trompeten und ein Akkordeon wurden gekauft. Eine kleine Trommel war von der Hitlerjugend noch im Dorf vorhanden. Zwei große Trommelfelle konnten vom Stamfest (Bauernsacherl am Pürauberg) erworben werden. Der große Trommelkörper wurde vom Tischlerlehrling Hubert Kalupa bei der Firma Böhm angefertigt. Geprobt wurde am halbfertig ausgebauten Dachboden des Schlagzeuger-Vaters Elmecker Michael, wo wir auch von Frau Elmecker mit belegten Broten und Getränken versorgt wurden. Später probten wir dann auf dem Tanzboden des Gasthauses Schigl im 1.Stock.

Unser erster großer Auftritt war der Feuerwehrball in Summerau. Wir musizierten von 15:00 bis 18.00 und 19:30 bis 1:30 Uhr ohne Noten. Alles wurde auswendig gespielt. Noten lesen lernte Kalupa Hubert erst im Jahre 1963 beim Militär. Er gab dann dieses Wissen an seine Musikkollegen weiter. Es folgten viele Auftritte bei Hochzeiten, bei Tanzveranstaltungen verschiedener Vereine in den Gemeinden Rainbach, Reichenthal, Waldburg, Leopoldschlag, Windhaag, Schenkenfelden, Bad Leonfelden und Schwertberg. Bald aber waren wir so bekannt, dass man uns auch in entfernteren Orten in Österreich engagierte. Die größeren Auftritte waren bei der Weinmesse in Hollabrunn in NÖ (jeweils fünf Tage), auf der Wiener Messe am Bauernmarkt, in Hainburg, Eggenburg, Berndorf, St. Pölten, Amstetten, Allentsteig, Gosau, Wiener Neudorf, Stetten bei Wien, Maria Lanzendorf, usw. . Auch im Ausland spielten wir: einmal in Budweis, einmal in der Gaststätte am Bahnhof Oberhaid in der CSSR, dreimal in Heidenroth-Greben- roth im Raum Wiesbaden (jeweils drei Tage) und zehn Tage in Palmanova in Italien in der Nähe von Udine.

1972 nahmen wir in Großraming an einem Volksmusikwettbewerb teil. Wir belegten den vierten Platz von 28 teilnehmenden Kapellen. Das war für uns ein beachtlicher Erfolg, denn der Wettbewerb war für das ganze Bundesgebiet ausgeschrieben. Wir freuten uns auch, dass wir von Zeit zu Zeit im Rundfunk zu hören waren, da der ORF Linz mit uns Rundfunkaufnahmen gemacht hatte. Die Firma LESBORNE aus Innsbruck produzierte mit uns zwei Schallplatten.

Unser "letzter Auftritt" im Fasching 1984 sollte der Ball der FF-Oberneukirchen sein. Als wir dort ankamen und aufbauen wollten, war schon eine andere Tanzkapelle mitten im Aufbau. Der alte abgewählte Feuerwehrkommandant wurde geholt. Er hatte vergessen, seinem jungen Nachfolger zu sagen, dass er die Summerauer Buam für den heutigen Termin im Vorjahr bei der Abrechnung wieder bestellt hatte. Wir bekamen zum Trost 1000.-Schilling.

VERÄNDERUNGEN IN DER BAND:
Sommer 1964: Payer Johann hält seine 6-monatige Kündigungszeit ein und verlässt danach unsere Band. Für ihn wird Kuhn Gottried als Klarinettist und Saxofonist aufgenommen.
Herbst 1964: Kastl Rudolf aus Windhaag wird als F-Bassist und Zugposaunist in die Kapelle aufgenommen, um die Oberkrainer- und Kernbuam-Musikstücke in richtiger Besetzung spielen zu können.
Herbst 1965: Schlagzeuger Elmecker Otto muss zum Militär. Der Schlagzeuger der alten Summerauer-Buam, Reindl Josef, leistet 9 Monate Aushilfe.
Herbst 1967: Kastl Rudolf scheidet über eigenes Verlangen aus der Kapelle aus.
Herbst-Winter 1967: Haghofer Hans wird als Akkordeonspieler aufgenommen. Kalupar Gottfried lernt innerhalb von 2 Monaten Bariton und Gitarre. Kalupa Elfi tritt als Schlagersängerin mit uns auf. Haghofer Hans baut mit einem Bausatz eine Heimorgel, welche zur damaligen Zeit das Klangvolumen der Kapelle gewaltig aufwertete.
Sommer 1971: Sängerin "Romana" wird in die Kapelle aufgenommen. Sie ist 15 Jahre jung und wohnt in Amstetten NÖ.
Frühjahr 1975: Der Allround-Musiker Lorenz Gottfried wird in die Kapelle aufgenommen. Gottfried ist ein guter Sänger und spielt B-Klarinette, B- u. Es-Saxofon, F-Gitarre u. E-Bass.
Frühjahr 1982: Kuhn Gottfried scheidet aus der Kapelle aus.
Die Summerauer Buam spielten weitere zwei erfolgreiche Jahre.

ZUSAMMENSETZUNG DER "SUMMERAUER BUAM" IN IHRER GLANZZEIT:
Kalupa Hubert: Leitung, Trompete, Diatonische Knopfharmonika Kalupar Gottfried: Bariton, Gitarre und Gesang
Lorenz Gottfried: Es- u. B-Saxofon, B-Klarinette, E- Gitarre, E-Bass u. Gesang
Kuhn Gottfried: B-Klarinette, B-Saxofon, E-Bass
Haghofer Hans: Akkordeon, Orgel
Elmecker Otto: Schlagzeug, Gitarre Sonnek Romana: Gesang u. Gitarre

Aus dem Buch "Vom Gleisdreieck bis zur Dorfglocke", in dem man viele weitere interessante Erzählungen über das Leben damals in unserer Gemeinde findet.
Hier findet man eine Auflistung der Beiträge dieses Buches. >>>

Fotos
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von links stehend: Kalupar Gottfried, Elmecker Otto, Kalupa Hubert - von links kniend: Kuhn Gottfried, Haghofer Hans, Sonnek Romana, Lorenz Gottfried
Verfasser

Hubert Kalupa, Hanrieder Str. 21, 4240 Freistadt

Info

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